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Donnerstag 14:30 - 19:30 Uhr
Halsschmerzen
Viele Menschen leiden an wiederkehrenden Halsschmerzen. Die Ursachen sind mannigfaltig und reichen von trockener Mund- und Rachenschleimhaut aufgrund eingeschränkter Nasenatmung (Schnarchen), über virale oder bakterielle Mandelentzündungen bis hin zu bösartigen Veränderungen im Mund- und Rachenbereich (Mandelkrebs, Zungenkrebs, etc.)
Neben der Linderung der akuten Beschwerden, muss ein Schwerpunkt auf die Ursachenforschung gelegt werden, denn teilweise unterscheiden sich die Therapien sehr. Alleine die Symptome zu behandeln ist nicht sinnvoll und führt vor allem langfristig zu viel Leid und Frustration bei den Patienten.
Mögliche Ursachen für Halsschmerzen:
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Virale Rachenentzündung (bei weitem die häufigste Ursache)
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Bakterielle Mandelentzündung (Angina tonsillaris, bakterielle Tonsillitis)
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Wiederkehrende akute Mandelentzündungen (rezidivierende akute Tonsillitis)
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Trockene Schleimhäute (oft aufgrund schlechter Nasenatmung und Schnarchen)
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Mandelsteine (diese machen in der Regel aber eher ein Fremdkörpergefühl und/oder Mundgeruch als wirkliche Halsschmerzen)
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Bösartige Veränderungen (Karzinome)
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Infektionen des Zungengrundes und der Seitenstränge (Seitenstrangangina; vor allem nach Entfernung der Gaumenmandeln)
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Abszesse im Mund, Rachen und Halsbereich
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Aphten (kleine oberflächliche Schleimhautwunden, oft an Lippenschleimhaut und Zunge)
Therapiemöglichkeiten bei Halsschmerzen:
Wichtig: Nicht jeder Halsschmerz oder jede Mandelentzündung bedarf eines Antibiotikums!
Symptomatische Therapie und Begleitmaßnahmen:
Unabhängig von der Ursache gleicht sich die Therapie zur Linderung der Beschwerden (Halsschmerzen, Zungenbrennen, Schluckbeschwerden etc.) in den meisten Fällen.
Eine Therapie bestehend aus verschiedenen Modalitäten, eher“ intensiv und kurz“ als „gering dosiert und längerdauernd“ zeigt meist bessere Erfolge.
Neben allgemeiner körperlicher Schonung, sollte eine Kombination von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten eingesetzt und eine Augenmerk auf die Befeuchtung und Pflege der Mund- und Rachenschleimhäute gelegt werden. Hier können Hausmittel wie das Inhalieren von Kochsalzlösungen, Gurgeln mit Kochsalzlösungen, das Aufhängen von feuchten Tüchern vor den Heizkörpern und neben dem Bett zur besseren Befeuchtung der Umgebungsluft und das regelmäßige Lüften der Zimmer unterstützend eingesetzt werden. Die Verwendung von diversen Gurgellösungen und Tees, kann nicht allgemein empfohlen werden, da diese die Schleimhäute teilweise noch mehr austrocknen und die normale Bakterienflora in Mund und Rachen aus dem Gleichgewicht bringen können.
Vor allem im Rahmen von Infekten der oberen Atemwege (inklusive Schnupfen) sollte unterstützend die Nasenatmung mit abschwellenden Sprays verbessert werden. Eine zu lang andauernde Verwendung dieser Sprays ist jedoch unbedingt zu vermeiden (Gefahr des „Privinismus“ – anhaltende Schädigung der Nasenschleimhaut und somit entstehende „Abhängigkeit“ der Nasenschleimhaut von Nasensprays).
Therapie bei viralen Rachenentzündungen:
Halsschmerzen und Rachenentzündungen werden zu einem Großteil durch virale Infekte ausgelöst. Eine kausale Therapie existiert hier „leider“ nicht. Virale Infekt gehören – v.a. in der kälteren Jahreszeit – ganz einfach dazu. Dadurch wird unser Immunsystem stimuliert und „trainiert“, um auf zukünftige, eventuell auch schwere Infektionen richtig reagieren zu können. Bei viralen Infekten ist auf keinen Fall ein Antibiotikum zu verschreiben. Eine teilweise auftretende Besserung in zeitlicher Verbindung mit der Antibiotikaeinnahme ist meist eher auf die reguläre Dauer der viralen Infekte (meist 10 bis 14 Tage) zurück zu führen. Die Therapie sollte sich hier auf die Linderung der Beschwerden und die Optimierung der Begleitmaßnahmen (siehe oben) konzentrieren. Bei manchen viralen Rachen- und Mandelinfektionen (Infektiöse Mononukleose, EBV Infektion, Pfeiffer´sches Drüsenfieber) kann durch die Einnahme von bestimmen Antibiotikan sogar ein stark juckender Hautausschlag ausgelöst werden. Die meisten Viren können im Rahmen des Infekts nicht wirklich bestimmt werden, v.a. aber leitet sich daraus auch keine Änderung der Therapie ab. Nur bei oben genannter Mononukleose ist eine Identifizierung des Erregers von Bedeutung (diese erfolgt durch den erfahrenen (HNO) Arzt klinisch, das heißt, er erkennt die Ursache am Erscheinungsbild der Infektion), da hier weitere Maßnahmen unbedingt notwendig sind. Blutabnahmen können bei unsicherem Befund eine Diagnose bestätigen.
Therapie bei bakteriellen Mandel- und Rachenentzündungen und bei rezidivierender akuter Mandelentzündung:
Ist die Ursache mit ziemlicher Sicherheit bakteriell, so sollte ein Antibiotikum – in der Regel ein klassisches Penicillin – eingenommen werden. Diese Entscheidung sollte aber ein Arzt treffen, welcher viel Erfahrung mit diesen Krankheitsbildern hat. Zu oft wird unnötig ein Antibiotikum verschrieben. Oder die Auswahl fällt auf das falsche oder ein zu gering dosiertes Antibiotikum, dann teilweise auch noch zu kurz oder zu lange verordnet. Dadurch kommt es zu einem Ausbleiben des erhofften Erfolges und die Patienten leiden an unnötigen Nebenwirkungen (Durchfälle, Unverträglichkeiten, Allergien, Magenbeschwerden). In seltenen Fällen ist es notwendig das Antibiotikum aufgrund mangelnden Erfolges zu wechseln. Gerne kann ich Sie hier beraten.
Häufig werde ich gefragt, ob man die Mandeln operativ entfernen sollte. Vorweg zu sagen ist, das eine Mandelentfernung (Tonsillektomie) keine Kleinigkeit ist und nur in den richtig ausgewählten Fällen zu einer Besserung der Beschwerden führt. Gerne bespreche ich mit Ihnen, ob eine Mandelentfernung in Ihrem Fall sinnvoll und erfolgversprechend ist. Bei Bedarf stehe ich Ihnen hier dann gerne zur Verfügung.
Therapie bei trockenen Schleimhäuten:
Viele Patienten leiden an trockener Mundschleimhaut. Vorwiegend ist dies ein Krankheitsbild des höheren Lebensalters, aber auch junge Patienten können hier betroffen sein. Trockene Mundschleimhäute können Schmerzen, wiederkehrende Infektionen oder Schluckbeschwerden auslösen. Die Ursachen sind mannigfaltig und reichen von altersbedingter Mundtrockenheit aufgrund verminderter Aktivität der Speicheldrüsen, über vermehrte Mundatmung (oft aufgrund eingeschränkter Nasenatmung), Medikamentennebenwirkungen, Ess- und Trinkgewohnheiten, Folgen einer Strahlentherapie im Kopf-/Halsbereich bis hin zu systemischen Krankheitsbildern (z.B. Sjögren Syndrom). Vor allem letztere sollten augeschlossen werden. Neben einer genauen Untersuchung der Schleimhäute können hier auch Labortwerte (Blutabnahmen) und Probenentnahmen hilfreich sein. Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich im Anschluss nach der Ursache und dem aktuellen Beschwerdebild. Der Fokus wird hier ebenfalls oft auf die symptomatische Therapie und die Optimierung der Begleitmaßnahmen (siehe oben) gerichtet.
Therapie bei Mandelsteinen:
Mandelsteine bedürfen per se keiner Therapie. Teilweise können Patienten hier jedoch aufgrund von Mundgeruch oder Fremdkörpergefühl in ihrer Lebensqualität deutlich eingeschränkt sein. In seltenen Fällen kann es aufgrund wiederkehrender Infektionen auch zu Halsschmerzen kommen. Therapien reichen von der Umstellung der Essgewohnheiten, über Mundspülungen bis hin zur Entfernung der Mandelsteine (durch einen Arzt oder durch den Patienten selbst). Bei großem Leidensdruck kann auch die vollständige Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) in Erwägung gezogen werden. Gemeinsam finden wir eine Lösung, wie wir Ihre Beschwerden lindern können.
Therapie bei bösartigen Veränderungen (Krebs, Karzinome):
Bösartige Krebserkrankungen im Mund und Rachenbereich treten oft ausgelöst durch übermäßigen Alkohol und Nikotinkonsum auf. Vor allem die Kombination dieser Substanzen erhöht das Risiko deutlich. Teilweise sind jedoch auch virale Infektionen mit ursächlich für die Entstehung bösartiger Veränderungen (HPV-Infektion). Vor allem länger bestehende Halsschmerzen, vielleicht in Zusammenhang mit weiteren Beschwerden (Mundgeruch, Gewichtsverlust, Schluckschwierigkeiten, etc.) sollten unbedingt von einem Facharzt für HNO Heilkunde abgeklärt werden. Durch Probenentnahmen in lokaler Betäubung (teilweise ist eine Probenentnahme auch in Vollnarkose notwendig) kann eine bösartige Veränderung diagnostiziert werden. Als HNO Facharzt mit Spezialisierung auf HNO Tumore kann ich Ihnen hier gerne weiterhelfen!
Sollten Sie an länger bestehenden Beschwerden und Veränderungen leiden und die Risikofaktoren (Alkohol +/- Nikotion) auf Sie zutreffen, kann ich Sie hier gerne betreuen und alle notwendigen Schritte einleiten und teilweise auch bereits in meiner Ordination durchführen. Sofern Veränderungen noch im Anfangsstadium entdeckt werden, ist eventuell eine vollständige Entfernung bereits initial im Rahmen der Probenentnahme möglich. Regelmäßige HNO Vorsorgeuntersuchungen helfen durch eine frühzeitige Erkennung ebenfalls Veränderungen so schonend wie möglich abzuklären.
Therapie bei Infektionen des Zungengrundes und der Seitenstränge (Seitenstrangangina):
Der Zungengrund und die Seitenstränge gehören - wie die Mandeln auch - zur vordersten Abwehrfront des menschlichen Immunsystems. V.a. nach Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) kann es bei vielen Patienten zu schmerzhaften Infektionen des Zungengrundes und der Seitenstränge kommen. Ausgeprägte Schmerzen und Schluckbeschwerden führen oft dazu, dass Patienten in ihrer Lebensqualität deutlich eingeschränkt sind. Manchmal ist aufgrund der Beeinträchtigung auch eine intravenöse Therapie mit einem Antibiotikum im Rahmen einer stationären Aufnahme erforderlich. Gemeinsam finden wir eine für Sie optimale Lösung.
Therapie bei Abszessen im Mund- und Rachenbereich:
Abszesse im Mund- und Rachenbereich gehören unbedingt antibiotisch behandelt und in der Regel auch operativ saniert. Abszesse (z.B. im Rahmen einer Mandelentzündung) können durch eine verschleppte Infektion entstehen. Teilweise entwickeln sie sich aber auch sehr schnell ohne länger bestehenden Krankheitsverlauf. Warnsymtome sind eine zunehmende Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes, eine deutlich eingeschränkte Mundöffnung, eine zunehmen kloßige Sprache sowie ausgeprägte Schluckschwierigkeiten (dies alles eventuell trotz Einnahme eines Antibiotikums). Sollte hier der Verdacht bestehen, bin ich gerne für akute Termine verfügbar. Ansonsten empfehle ich eine Begutachtung in einer Spitalsambulanz für HNO Heilkunde.
Therapie bei Aphten der Mundschleimhaut:
Viele Menschen leiden an teils wiederkehrenden oberflächlichen Schleimhautläsionen der Mundschleimhaut. Besonders oft sind die Schleimhäute der Lippen, der Zunge sowie des weichen Gaumens betroffen. Manchmal gibt es eindeutig zuordenbare Ursachen (z.B. virale Infektionen). In vielen Fällen ist die Ursache aber nicht ganz klar. Vor allem bei wiederkehrendem Auftreten sollten eine allgemeine Immunschwäche und systemische (autoimmun) Krankheiten abgeklärt werden. Ein Augenmerk sollte auf sorgfältige Zahnhygiene, Nikotinkarenz und Auswahl der Zahnpasta und das Weglassen bestimmer Lebensmittel gelegt werden. Durch diese Maßnahmen kommt es oft zu einer deutlichen Besserung des Beschwerdebildes. Zur Linderung der Beschwerden stehen zahlreiche Gels und Cremen zur Verfügung. In ausgeprägten Fällen ist auch eine systemische Therapie (Medikamente zum Schlucken oder über die Vene) indiziert.